Während ich weiter beinahe sehnsuchtsvoll zur Tür schaute, vernahm ich seine Worte. Er gab mir die Chance das Eisenkraut wegzulassen und nur ein normales Bad zu nehmen. Natürlich hatte ich nicht wirklich Lust darauf durch das Eisenkraut zu brennen,aber trotzdem wollte ich hier keine Extrawürste. Also schüttelte ich den Kopf. "Ich habe es mir nicht anders überlegt. Wie gesagt, ich will keine Sonderbehandlung." blieb ich dabei.

"Dann ist dir nicht zu helfen Süße." ich schüttelte den Kopf voller bedauern. "Du zwingst mich ja geradezu dich im Eisenkraut baden zu lassen."

"Weißt du, du könntest mich auch neben Damon in Ketten legen. Aber da stellst du dich wieder quer. Und ans Bett fesseln, lasse ich mich nicht. Also Eisenkrautbad. Ich will hier einfach keinen Bonus haben. Ich  bin ebenso  gefangen wie Damon." erklärte ich ihm. "Außerdem bereitet es dir sicher Freude. Das Einzige, worum du dir Sorgen machst, ist sowieso nur meine Haut." Ich zuckte mit den Schultern.

"Du scheinst nicht zu wissen , WAS mir Freude bereitet." erklärte ich ihr.
"Neben Damon wirst du nicht enden , denn ICH will DICH ganz allein für mich haben."

"Oh doch, das weiß ich! Folter, mit anderen spielen, ihr Leben zerstören, das sind Dinge, die dir gefallen." Ganz langsam sickerten seine weiteren Worte dann zu mir durch und ich musste erstmal schlucken. Nun wurde ich richtig blass. "Ganz....ganz....alleine für dich?" stammelte ich und riss die Augen weit auf. Das so zu hören, gefiel mir nicht. Man sah mir mehr als nur an, dass ich alles andere als begeistert oder erfreut war. Wahrscheinlich hatte ich sogar Angst. Angst davor, was hier noch so alles passieren könnte, oder was mich erwarten würde. Und wahrscheinlich fürchtete ich mich noch mehr davor, dass er noch mehr in mir auslösen konnte, als es ohnehin schon der Fall war. Worauf hatte ich mich hier nur eingelassen?

"Ja teilen war noch nie so mein Ding." gab ich zu. Sie schaute mich ängstlich an und ich musste sagen , dieser Blick gefiel mir nicht sonderlich.

Mir war nicht so wirklich bewusst, dass sich meine innerliche Furcht nach außen hin zeigte. Meinen eigenen Gesichtsausdruck konnte ich gerade weder selbst sehen noch deuten. Eigentlich wollte ich ja so cool wie nur möglich bleiben. Aber er schaffte es, mich aus der Bahn zu werfen. "Was du nicht sagst." Dass er nicht gerne teilte, hätte man sich schon vorher denken können. Er teilte nichts. Weder seine Macht noch seine nun ja Gefangene. "Nur würde ich gerne selbst entscheiden, wer mich ganz für sich alleine haben darf. Und derjenige, der die Ehre hat, heißt ganz sicher nicht Klaus Mikaelson."

"Nun das sagst du JETZT." ich dachte mir das ihre Worte NICHT in Stein gemeißelt sind.

"Ganz recht, das sage ich jetzt und auch noch in einem Jahr, oder in tausend Jahren. Daran wird sich nichts ändern, ganz egal, wie lange du vor hast, mich wie ein Anhängsel bei dir zu behalten." machte ich ihm klar. "Und glaub mir, irgendwann gelingt mir eine Flucht. Es ist nur eine Frage der Zeit. Du kannst nicht immer wachsam sein. Irgendwann wirst du deine Augen auch mal woanders haben."

"Bis es so weit ist , wirst du alles aus deinem alten Leben vergessen haben." prophezeite ich ihr.

Nun horchte ich auf und mein ängstlicher Gesichtsausdruck war wieder zurückgekehrt. Alles aus meinem alten Leben vergessen haben? "Du willst, dass ich mein Leben vergesse? Meine Mom? Meine Freunde? Meinen festen Freund?" Er schien wahrlich überzeugt davon zu sein, dass ich es hinter mir lassen würde, wahrscheinlich auch ohne Manipulation. "Das kannst du nicht ernst meinen! Wie sollte dann mein neues Leben aussehen? Ein neues Leben mit dir etwa?" Ich schüttelte den Kopf. "Ich werde NICHTS vergessen!"

"Doch du wirst und es wirklich ein neues Leben mit MIR sein ." dabei blieb ich .

Das alles hier kam mir immer mehr wie ein Albtraum vor. Ein Albtraum, aus dem ich nicht erwachte, einer der real war. "War das von Anfang an dein Plan? Oder hast du das gerade eben erst in diesem Moment entschieden?" Erneut schüttelte ich den Kopf. "Ein Leben mit dir wäre nichts weiter, als etwas, das mir die Luft zum Atmen nehmen würde. Doch das ist dir egal. Dir ist es egal, wenn ich unglücklich bin." Und er wusste genau, dass ich das wäre, ohne meine Freunde und ohne meine Mom und dem Leben, das ich mir bis jetzt aufgebaut hatte.

Niemand dachte auch mal an mich und wie es mir erging. ICH war immer nur der Böse Hybride und niemanden kümmerte sich einen Dreck um meine Gefühle.

Ich musste hier raus. Ich musste hier dringend raus. Wer wusste schon, was noch so alles in seinem kranken Köpfchen abging und was er noch so alles geplant hatte. Ich hingegen bekam es immer mehr mit der Angst zu tun. Unter keinen Umständen wollte ich mein altes Leben vergessen. Ich wollte nicht nur mehr  ihn im Kopf haben. Neues Leben mit ihm, das durfte ich mir nicht mal weiter vorstellen. Panisch stürmte ich Richtung Tür. Diese riss ich auch schon auf. Ich dachte nicht weiter nach. Ich wurde einfach nur panisch.

Plötzlich stürmte sie , wie von einer Biene gestochen an mir vorbei und riß die Tür auf. Ich grinste vor mich hin. "Du willst fangen spielen , GAAAANZ schlechte Idee." ich würde doch eh gewinnen.

Was er da im Hintergrund noch murmelte, ignorierte ich. Ich hatte ganz sicher keine Lust fangen oder sonst etwas zu spielen. Alles, was ich wollte, war weit weit weg. Ich wollte nicht, dass das alles mit meinem alten Leben vergessen irgendwann wahr werden würde. In Vampirgeschwindigkeit stürmte ich aus der Tür.




Tbc: Ferienhaus von Klaus || vor dem Haus

Was dachte sie wie weit ich sie kommen lassen würde ? Ich lief ihr hinterher und schon standen wir vor dem Haus.



Tbc: Ferienhaus von Klaus / vor dem Haus