Das stimmte. Zwischen Damon und Tyler herrschte nahezu immer eisige Eiszeit. "Aber trotzdem, da seid ihr zwei noch heilig. Ganz ehrlich." Und das mochte schon etwas heißen. Dann griff er nach meiner Hand und ich lächelte leicht. "Können wir nicht noch ein bisschen hier sitzen bleiben? Ich finde es gerade so schön alleine nur mit dir." Ohne dieses ganze Drama da drinnen, das nur stattfand, weil Elena eben Drama-Queen spielen musste. Und damit strapazierte sie die Nerven jedes einzelnen von uns.

"Du willst deine eigene Party verpassen ?" fragte ich sie und zog beide Augenbrauen hoch. "Doch wenn du es willst , dann können wir uns noch etwas setzen."

"Party?" Ich hob beide Augenbrauen hoch und lachte dann etwas verächtlich auf. "Das Ganze soll man eher als Elena's Dramashow, Folge 1 bezeichnen." gab ich sauer von mir. Wie konnte sie sich nur so aufführen? Sie benahm sich eben so, als ob sie gar nicht sie selbst wäre. "Wie gesagt, ich wäre gerne noch ein paar Momente mit dir alleine."

"Und ich habe bestimmt nichts dagegen mit dir allein zu bleiben." dann setzte ich mich auf die Hollywood Schaukel und klopfte auf den Platz neben mich.

Ich war mehr als nur erleichtert, dass er keine Einwände hatte. Und schon nahm ich neben ihm auf der Hollywoodschaukel Platz. Dabei legte ich meinen Kopf an seine Schulter und ließ ihn dort ruhen.

"Und du bist kein bißchen neugierig was dort drinnen gerade abgeht ?" fragte ich sie nach einer Weile.

Kurz dachte ich über seine Frage nach. Dann schüttelte ich den Kopf. "Ehrlich gesagt, bin ich das nicht. Ich habe keine Lust auf Elena's Drama. Ich will mir von ihr nicht meine Laune vermiesen lassen. Und im Augenblick vermiest sie die Laune von jedem. Irgendwie schafft sie es immer und in jeder Situation, dass sich alles um sie dreht." Oh Gott, hatte ich das gerade wirklich gesagt? Ich schluckte. Wie redete ich denn über meine beste Freundin? Doch im Augenblick brachte sie das Fass einfach zum Überlaufen.

"Uhh, du bist ja wirklich schlecht auf sie zu sprechen. WER hätte das ma gedacht?" ich schüttelre grinsend den Kopf. "Aber gut , dann sitzen wir hier noch etwas herum und hoffen einfach das dort drinnen alles gesittet abgeht."

"Sorry, ich weiß nicht, warum ich das gerade über sie gesagt habe." Es war einfach aus mir herausgeplatzt. Ich hatte es nur gedacht und schon war es mir über die Lippen gekommen, ohne dass ich es gewollt hatte. Noch immer ruhte mein Kopf an seiner Schulter und ich legte meine Hand auf seinen Oberschenkel. Wie es hier gerade lief, gefiel mir absolut nicht. Aber ich hatte gerade echt keinen Nerv da reinzuplatzen und mich mit Elena abzugeben. Sie hörte ja doch nicht auf mich und spielte lieber weiter ihre Dramen durch. Wieso konnte sie sich nicht einfach ein bisschen zusammenreißen? Ich verstand sie einfach nicht. Aber da war ich wohl nicht die Einzige.

"Kann es sein , dass sie Hilfe braucht ? Ich meine das sie mit ihren gefühlen nicht weiß wohin ? Ich war zu Beginn auch leicht überfordert bei dir , da du noch mit Matt zusammen warst , als ich mich in dich verliebte." gab ich zu.

Kurz dachte ich zurück. An die Zeit, in der ich Tyler so gut ich konnte zur Seite gestanden hatte und wir uns näher gekommen waren. Es war echt nicht immer leicht gewesen, vor allem weil eben bei mir Matt noch im Rennen gewesen war. Aber darum ging es hier ja jetzt nicht. "Hilfe? Aber ich habe doch versucht ihr zu helfen, Tyler. Ich habe versucht mit ihr zu reden. Meine Meinung hat ihr nicht gepasst. Hör zu, es ist so, sie kann nicht pausenlos auf Damon fixiert sein und dann von einer Sekunde auf die andere sagen, dass sie Stefan total liebt. In letzter Zeit hat sie nichts getan, das darauf schließen lässt, dass sie noch in ihn verliebt ist. Klar, er ist ihr wichtig, aber sie hat sich dennoch nicht so verhalten, als ob sie wieder mehr für ihn sein wollen würde. Und dann auf einmal tut sie so, als ob sie am liebsten beide hätte." erklärte ich ihm grob zusammengefasst, was zwischen Elena und mir vorhin abgegangen war und wie sie sich mir gegenüber präsentiert hatte.

Caroline hatte ja recht . Elena konnte nicht beide Salvatore Brüder haben. Das wäre echt total daneben.
Ich nickte zustimmtent. "Ja , das weiß ich auch und SIE weiß es auch." jedenfalls hoffte ich das sie es wüßte.

"Falsch! Wir wissen es. Sie aber nicht!" gab ich etwas ungehalten von mir. Jedenfalls machte es nicht den Anschein, als ob sie es wissen würde. Eher sah es so aus, als ob sie eben wirklich am liebsten beide hätte. Zumindest meiner Meinung nach. "Meinetwegen hätte sie zu Hause bleiben können." Dass so etwas mal über meine Lippen kommen würde, hätte ich mir nicht gedacht. Eigentlich hatte ich gewollt, dass sie sich amüsierte und wir hier eine gute Zeit hatten. Aber sie machte gerade eh nur alles kaputt und das regte mich einfach tierisch auf.

Ich legte ihr eine Hand auf ihre und drückte diese leicht. "Hey , nun schlate mal einen Gang zurück und beruhige dich etwas. Sie wird deine Party schon nciht schmeißen. Alles wird gut und wir werden unseren Spaß haben." versprach ich ihr.

In der Sekunde, in der ich seine Hand auf der meinen spürte, wurde ich tatsächlich etwas ruhiger. Ich war echt froh, dass er an meiner Seite war. Auch tat es mir jetzt schon wieder leid, was ich da gerade gesagt hatte, wegen Elena und dass sie doch mal besser zu Hause geblieben wäre. "Tut mir leid, dass ich gerade so furienmäßig drauf bin. Ich habe mir einfach nur gewünscht dass das hier für uns alle ein unvergesslicher Ausflug sein würde. Und nicht so eine Dramashow." Aber vielleicht bekam Elena sich ja noch ein. Darauf konnte man noch bauen. Tyler meinte dass alles gut werden würde und dass wir unseren Spaß hätten. Und das wollte ich auch glauben. Wir hatten es uns alle verdient.

"ICH verzeihe dir . Doch lass es unseren guten Damon nicht wissen , wie du über seine Freundin geredet hast." ich grinste sie an. Damo übertrieb es oft mit seiner Fürsorge Elena gegenüber.

Ich zuckte nur mit den Schultern. "Ich rede, wie ich will. Außerdem, mit ihrem Verhalten, das sie jetzt neuerdings an den Tag legt, wird sie sogar ihn nerven." Zumindest konnte ich mir vorstellen, dass das auch an seine Nerven zerrte. Denn bisher schien alles zwischen den beiden in Ordnung gewesen zu sein. "Sie macht sich eben gerade einfach keine Freunde."

Caroline hatte ja recht , aber ich mochte es einfach nicht das die beiden sich stritten. Ich wollte hier in Ruhe abhängen und diese schöne Umgebung genießen . Dieser Streit machte uns allen zu schaffen.

"Ich bin so froh, dass du hier bei mir bist." flüsterte ich dann und drückte seine Hand. Und auch wenn ich mit Elena gerade so meine Probleme hatte, so wie die anderen vermutlich auch, wenn sie sich so aufführte, sorgte Tyler dafür, dass ich mich nicht gänzlich in meine Wut hineinsteigerte. Eine kleine Berührung seinerseits, oder sogar nur ein kleines Lächeln reichten, damit ich wieder etwas ruhiger wurde.

Beide saßen wir jetzt zusammen ganz still hier und ich wollte den Stress vergessen , der sich auch hier in unserer unmittelbaren Umgebung abspielte.

Jetzt wurde es ziemlich still, doch gerade hatte ich deswegen auch keinerlei Einwände. Ich war einfach nur froh, dass er hier an meiner Seite war und mir den Halt gab, den ich brauchte. Während mein Kopf nach wie vor an seiner Schulter ruhte, schloss ich langsam die Augen. Ich genoss diesen Moment gerade sehr.

Ich zuckte etwas zusammen, denn plötzlich hatte ich das Gefühl heimlich beobachtet zu werden. Ich setzte mich etwas aurechter hin und schaute mich um. Doch sah ich nicht was mich gerade so beunruhigte.

Lange währte dieser Augenblick der absoluten Ruhe nicht. Schnell öffnete ich wieder meine Augen. "Ist irgendetwas?" fragte ich leise. Er kam mir ein klein wenig angespannt und etwas unruhig vor. Oder bildete ich mir das bloß ein?

"Ich weiß nicht. ich habe da so ein komisches Gefühl. Spürst du das nicht ?" fragte ich sie.

Erst war mir kein verdächtiges Gefühl untergekommen, ich hatte es einfach nur genossen, ihm so nahe und mit ihm alleine zu sein. Aber jetzt, wo er es sagte. "Du hast recht. Irgendetwas ist faul." Er steckte mich mit seiner Angespanntheit regelrecht an. Und diesmal hatte jene nichts mit Elena und der dicken Luft, die zwischen uns herrschte, zu tun.