Mir war nicht gut , ich bekam nun wirklich ein winziges Panikgefühl und das machte sich bemerkbar , weil ich zu schwitzen begann.

Ich konnte den sich langsam bildenden Schweißfilm auf seinem Gesicht erkennen und er tat mir schon etwas leid, doch ich durfte nicht weich werden. Also wandte ich meinen Blick ab und versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren.

Sie sah einfach weg , ganz so , als wenn es alles nicht passieren würde , wenn sie es nicht sah.

Ich hatte doch tatsächlich Gefühle für diesen Werwolf , das durfte einfach nicht sein und das musste sich ganz schnell wieder ändern.

So eine Angstattacke hatte ich schon lange nicht mehr erlebt und deswegen wunderte ich mich auch darüber , aber unter diesen Umständen konnte es dazu kommen. Ich bekam schlecht Luft und ich öffnete den Mund um besser atmen zu können.

Er schien wirklich Probleme zu haben und ich konnte es einfach nicht mehr ignorieren , also ging ich zu ihm und fasste ihn an der Schulter . "Hey was hast du denn ?"

Ich konnte ihr nicht sofort antworten , da ich zu wenig Luft bekam. Man so etwas hatte ich wirklich als Teenager zu letzt mal gehabt , als ich Angst vor meiner ersten Verabredung mit Mary Lou Barger gehabt hatte. "Keine .....Luft..." brachte ich schließlich heraus.

Zuerst dachte ich , dass er Markieren würde um los zu kommen , aber dann lief er blau an und seine Augen quollen aus den Höhlen. Nun bekam ich es auch schon mit der Angst zu tun. "OMG, was kann ich machen ?" fragte ich ihn laut und schüttelte ihn ein wenig.

In meinem Kopf begann sich alles zu drehen. "Tüte.......atmen." bekam ich raus. Als Kind musste ich immer in eine Tüte atmen , bis ich mich dann wieder beruhigt hatte. Warum das klappte , wusste ich nicht und auch nicht ob es jetzt hier helfen würde.

Schnell holte ich eine große Papptüte , die ich noch auf dem Küchentresen stehen hatte und hielt sie ihm fest vor Mund und Nase , so dass er hineinatmen musste.

Sie holte mir wirklich eine Tüte und hielt sie mir vor Mund und Nase, so dass ich in sie hinein atmen musste. Es dauerte eine Weile , aber dann ging es mir wieder etwas besser. Ich nickte leicht und bedankte mich leise.

Er bedankte sich bei mir , was mir einen kleinen Stich versetzte , denn ich war ja eigentlich Schuld an seiner Situation und diesem Anfall gewesen.

Ich war so erleichtert , das es nun vorbei war , das ich kurz die schlimme Situation in der ich mich gerade befand vergaß.

So wie er selbst , war ich auch sehr froh das dieser Anfall vorüber war, doch blickte ich ihn nach etwas besorgt an , so als wenn ich auf einen erneuten Anfall warten würde.

Mir fiel ihr Blick auf , so als wenn sie auf etwas bestimmtes warten würde.
"Ist etwas ?" rutschte mir heraus und ich sah sie fragend an.

Er wollte von mir wissen , ob es etwas sei und ich schüttelte den Kopf. "Nein was sollte denn sein , alles o.k." gab ich nur zur Antwort , er brauchte ja nicht wissen , dass ich mir doch Sorgen um ihn machte.

Ich wusste das sie log. Hatte sie denn vergessen , WAS sie hier vor sich hatte? Denn ich konnte genau ihren Herzschlag hören und der bestätigte mir das er etwas schneller lief und das sagte mir , dass sie mich gerade anlog.

Ich las Zweifel in seinen Augen , aber daran konnte ich nun auch nichts ändern , denn die Wahrheit wollte ich ihm zu diesem Zeitpunkt ganz gewiß nicht sagen. Also schwieg ich und entfernte mich wieder etwas von ihm.

Nun entfernte sie sich schweigend von mir und ich sah ihr nach. Zwar hatte ich diesen Anfall gerade überstanden , aber in dieser Situation konnte jeden Moment ein neuer auftauchen.

Zu weit würde ich nicht gehen , denn er könnte ersticken wenn ich ihm nicht half und er wieder keine Luft bekam.

Aber sie ließ mich doch nicht allein hier , und das rechnete ich ihr schon hoch an.

Nun saß ich hier mit einem Werwolf am Tisch , den ich nicht allein lassen konnte , da ich sonst befürchten müsste , das er ersticken könnte. Aber sollte ich ihn als Jägerin nicht sowieso umbringen ?

Ich konnte die Gedanken in ihrem Kopf so richtig rattern hören. Sie war sich noch immer nicht einig was sie nun mit mir machen sollte. Sie mochte mich , das wusste ich , doch sie war auch eine Jägerin und mit dem Hass auf Geschöpfe wie ich eines war , aufgewachsen.

Ich sprang regelrecht vom Stuhl auf. "Ich bin mal kurz Draußen , ich muss an die frische Luft." erklärte ich nur knapp, dass er sich auch keine Sorgen machte und womöglich wieder einen Anfall bekam. Dann verschwand ich aus der Wohnung.



tbc: vor dem Appartementhaus

Sie verschwand aus dem Raum und Sekunden später hörte ich die Wohnungstür zuknallen. Ich seufzte leise auf und schloss die Augen. Würde ich doch hier auf diesem Stuhl sterben müssen ?