Ich konnte es ihm nicht glauben. Ich traute ihm nicht. Ihm tat doch nie irgendetwas leid. "Und was sind die anderen Dinge, die dir leid tun? Oder die du vorgibst, dass sie dir leid tun? Außerdem würdest du mir immer und immer wieder wehtun. Körperlich wie auch seelisch..."

Die anderen Dinge liegen in der Vergangenheit und haben mit DEINEM Leben nichts zu tun. Und NEIN ich will dir NICHT weh tun , auf keinerlei Weise." antwortete ich ihr.

Dass ihm irgendeine seiner Taten, ob in der Vergangenheit oder eben heute, wirklich leid tat, konnte ich nach wie vor nicht ganz für voll nehmen. "Selbst wenn du es nicht willst, heißt das nicht, dass du es nicht trotzdem tun wirst. Ich will dieses Risiko nicht eingehen."

"Aber dieses Risiko wirst du eingehen, egal mit WEM du dich mal einlässt ." informierte ich sie. Eine Garantie gibt es nach wie vor nicht .

Ich zuckte mit den Schultern. „Das mag schon sein. Aber bei dir tue ich es nicht. Niemals. Bevor ich mich auf dich einlasse, jage ich mir vorher lieber einen Pflock durchs Herz.“ Er war der Schlimmste von allen und hatte mir schon wehgetan und den Menschen, die ich liebte. Ich konnte das nicht vergessen. Bei Damon war ich auf die Nase gefallen, bei Matt auch. Aber nun hatte ich ja einen Freund - Tyler. Auf ihn hatte ich mich eingelassen. Aber Tyler war nicht Klaus. Klaus war ein Tabuthema. Er war gefährlich und ich würde ihm niemals irgendwelche Macht über mich geben.

"Du findest mich also abstoßend , hässlich und willst es nicht mal versuchen ? Aber du musst zugeben , irgendetwas an mir zieht dich an , wie die Motte das Licht ." sie würde lügen wenn sie NEIN sagte.

"Ich finde dich einfach gefährlich und grausam. Du bist jemand, auf den man sich einfach nicht einlassen soll, wenn einem sein Leben lieb ist. Du brichst einem nicht nur das Herz, du reißt es gleich raus. Und deine Launen kommen noch hinzu...Und in deinen Launen bist du zu allem fähig." Der Kerl erdolchte immerhin gelegentlich seine eigenen Geschwister. Also ja, er würde einem nur wehtun. Wie ich schon erwähnt hatte körperlich und seelisch. Trotzdem musste ich bei seinen letzten Worten schlucken. Irgendetwas zog mich tatsächlich zu ihm. Doch der Teil von mir, der sich zu ihm hingezogen fühlte, wurde von mir immer wieder zum Schweigen gebracht. Auf meine dunkelsten Begierden würde ich ganz sicher nicht hören.

"Aber , wenn ich jemanden an meiner Seite hätte der auf mich einen beruhigen Einfluß hat ?" warf ich ein. Dieser Jemand war SIE.

"Hmm, der dafür sorgen würde, dass du weniger unschuldige Leute tötest und weniger Leben zerstörst?" Er wurde kein besserer Mann. Das hatte ich mir lange genug eingeredet, oder einreden wollen, aber es stimmte einfach nicht. Ich musste aufhören, mir etwas vorzumachen. Ich musste aufhören zu glauben, er hätte eine gute Seite. "So jemanden gibt es nicht."

"Oh doch den gibt es auf jeden Fall." ich sah sie fest an.
"Du weißt dioch genau , dass DU dieser Jemand bist Caroline ." musste ich das denn immer wieder erwähnen ?

Ich schüttelte den Kopf. Das machte ich schon aus Prinzip. Ihm recht zu geben und zuzustimmen sowas war einfach nicht drin. "Nein, der bin ich nicht! Du lässt dich durch nichts besänftigen!" Vermutlich würde es einfacher sein, wenn ich tatsächlich keine beruhigende Wirkung auf ihn hätte. Denn ansonsten würde ich wohl noch ernsthaft mit dem Gedanken spielen zu bleiben, nur damit andere nicht mehr wegen ihm leiden mussten.

"Und ICH behaupte genau das Gegenteil und denk mal , WEM ICH da mehr glaube ?" fragte ich sie mit einem Augenzwinkern.

Über sein schon recht schäbiges Verhalten schüttelte ich nur den Kopf. "Tja, Pech. Unsere Meinungen gehen eben ziemlich weit auseinander, ist ja nicht das erste Mal." Ich zuckte mit den Schultern und redete mir lieber weiterhin ein, dass niemand eine beruhigende Wirkung auf ihn hatte. Und wenn doch, dann war das ganz sicher nicht ich.

"Das ist nicht so tragisch. Aller Anfang ist schwer. Ich meine das konnten wir doch alle bei deinem kleinen Vampir und Elena gut beobachten."

Jetzt brachte er echt den Vergleich mit Elena und Damon. Nicht zu fassen. Von deren was auch immer Beziehung war ich lange kein Fan gewesen, einfach wegen dem was Damon mir angetan hatte und weil ich Stefan für die bessere Wahl gehalten hätte und es mir auch vor allem bei unserem Ausflug, den Klaus zunichte gemacht hatte, so vorgekommen war, als ob Elena beide hinhalten würde. "Das mit den beiden ist doch etwas ganz anderes. Das kannst du nicht auf uns projizieren. Weißt du, Damon würde alles für Elena tun. Sie wird richtig von ihm geliebt, aufrichtig und bedingungslos. Er ist immer für sie da, würde sie nie verletzen oder aufgeben. Du hingegen kannst nicht lieben. Du bringst anderen nur Leid und Schmerz."

"Du steckt so voller Vorurteile Caroline und willst einfach nicht davon abrücken. " hielt ich ihr vor. "Du bist sehr ungerecht ."

„Ungerecht?!“ Allmählich wurde ich echt  noch pissiger.„Tzz, das muss ich mir von dir nicht anhören lassen. War es gerecht von dir, einfach in unser aller Leben zu kommen und so vieles zu zerstören? Du hast mich verdammt nochmal manipuliert, obwohl du genau wusstest, was das für mich heißen würde. Da fehlen einem echt die Worte. Also wage es nicht, Elena und Damon auf uns zu projizieren. Damon respektiert Elena nämlich, er tut alles für sie und jedes Mädchen kann froh sein, wenn sie so einen Freund findet.“ Ich wünschte mir wohl auch so jemanden, den Elena schon gefunden hatte. Doch da wartete ich wohl vergeblich.

"Ich kann mich noch gut daan erinnern , dass du nicht immer so nett über den Salvatore gesprochen hast. Und JETZT ist er plötzlich der ideale Freund ?" fragte ich und war halb verwirrt und halb sauer über ihre Worte.

„Ich sehe wie er Elena ansieht, wie er sie behandelt. Er trägt sie auf Händen. Also ja, das will jedes Mädchen. Aber wieso sage ich dir das? Es geht dich nichts an, was ich für eine Meinung über ihn habe. Nichts, was mich betrifft, geht dich irgendetwas an!“ Von Damon selbst war ich auch nicht der größte Fan, aber wenigstens war Elena wegen ihm glücklich und hatte das große Los gezogen. Und ich fand es toll, dass sie jemanden hatte, auf den sie sich immer verlassen konnte und der immer für sie da war.

"Sieht er sie denn sooo anders an , als ich DICH ?" wollte ich wissen. Das sie meinte es würde mich alles nichts angehen , überhörte ich einfach weiterhin .

"JA!" lautete meine knappe Antwort. "Bei deinem Blick muss man Angst haben, dass du gleich wieder zum Mittel der Manipulation greifst." sagte ich in einem vorwurfsvollen Ton. Außerdem blieb ich dabei, dass ihn mein Leben nichts anging. Er sollte und durfte keinen Platz darin haben.

"Mein Gott, ich kann doch nichts für meine Fähigkeiten. Tu nicht so , als wenn DU diese Fähigkeit nicht auch mal anwenden würdest , wenn du es könntest." das konnte sie mir nicht erzählen.

"Und ob du das kannst! Du hättest es nicht machen müssen! Es hätte auch andere Wege gegeben, um mich wieder ins Haus zu bekommen!" Aber nein, er hatte mich ja manipulieren müssen. Dieser Mistkerl! Klar, auch ich hatte Gebrauch von meiner Fähigkeit gemacht, aber nicht so wie er. "Ich habe es nur getan, wenn es zum Besten von anderen war. Du hingegen denkst dabei nur an dich. Wer weiß zu was du mich sonst noch zwingen wirst." In diesem Moment hätte ich gerne Eisenkraut geschluckt, auch wenn es ätzend wäre.Besser als jede Manipulation war es allemal.

"Ich sage dir , wenn du in meiner Situation wärst würdest du wohl auch davon gebrauch machen. Aber meine Süße , DU sitzt hier auf deinem hohen Ross und wirfst mit Dreck auf mich."

"Anders hast du es dir auch nicht verdient!" blieb ich hart und bissig. Er konnte es einfach nicht verstehen, wie verletzt ich war und wie enttäuscht, dass er zum Mittel der Manipulation gegriffen hatte. "Ich würde niemanden irgendwo festhalten und denjenigen mit Manipulationen und dem Rauben des eigenen freien Willens noch weiter traumatisieren! Erst recht nicht, wenn ich behaupte etwas für denjenigen zu empfinden. Da sieht man es mal wieder, du empfindest gar nichts. Du spielst nur, weil dir langweilig ist. Aber Newsflash, ich bin keine Spielpuppe!"