"Lass mich in Ruhe." kam es dann nach einer Weile aus meinem Mund. Ich klang ziemlich niedergeschlagen, verletzt und enttäuscht. "DIR habe ich nichts mehr zu sagen."

"Mhmm, DU kannst nicht ewig schweigen." gerade sie , da Caroline immer etwas zu sagen hatte.

"Ich sagte, lass mich in Ruhe!" kam es nun etwas wütender und ernster über meine Lippen. Wahrscheinlich traute er es mir nicht zu, dass ich lange still sein konnte. Gut, es würde mir sicher schwer fallen, da ich ansonsten immer was zu sagen hatte, oder meine Meinung kundtun wollte. Doch hier und jetzt galt es, sich zusammenzureißen. Durch die Manipulation war Klaus eindeutig einen Schritt zu weit gegangen. Da wäre es mir wohl doch noch lieber gewesen ans Bett gekettet zu werden. Aber Manipulation? Nein....das war einfach das Schrecklichste, das ich mir ausmalen konnte.

"Ja du sagst viel wenn der Tag lang ist." gab ich zurück und musste breit grinsen. Auch wenn sie jetzt wütend und verletzt war , würe sie sich wieder fangen. Etwas anderes kam nicht in Frage.

Ich war schon kurz davor wieder den Mund aufzumachen, doch konnte ich mich gerade noch fangen. Nein! Damit war jetzt Schluss. Mit so einem wie ihn würde ich einfach kein Wort mehr wechseln. Das hatte er sich selbst zuzuschreiben. Ich wollte wirklich einfach nur mehr von ihm in Ruhe gelassen werden. Nur leider wusste ich auch, dass er mich nicht in Ruhe lassen würde.

Jetzt fing sie wieder an zu schweigen. Wie lange würde diese Phase jetzt andauern ? Ich sah ebenfalls schweigend auf sie nieder und lauschte ob ich etwas aus dem Wohnzimmer hörte.

Gezielt versuchte ich seinem Blick auszuweichen. Er konnte solange warten, wie er wollte, ich würde nichts mehr sagen.  Leise seufzte ich auf, ehe ich mich dann richtig ins Bett fallen ließ und das Kissen fest umklammerte. Ein weiterer Fluchtversuch schien sowas von aussichtslos.

Sie konnte das wirklich lange aushalten. Länger als ich ihr jemals zugetraut hätte .
"Ich mache mit dir einen Deal. Wenn du nicht so zickig bist , dann kannst du ab und zu nach deinem kleinen Freund nebenan im Wohnzimmer gucken. Ihm eventuell etwas Wasser und Blut geben." würde sie darauf eingehen ?

Immer grober umklammerte ich das Kissen. Am liebsten hätte ich auf jenes eingeprügelt und mir dabei Klaus vorgestellt. Jener machte dann vor mir seinen Mund wieder auf und bot mir einen Deal an. "Witzig. Das meinst du nicht ernst. Das wirst du niemals zulassen. Du hast es bisher auch nicht getan. Außerdem zickig?! Was würdest du denn sein, wenn dir jemand im Hirn rumpfuscht? Bei dir würden am Ende noch Köpfe rollen!" Ich hatte jedes Recht darauf zickig zu sein. "Und wenn es dir nicht passt, dann lass mich einfach."

"OK, dann halt nicht . Der arme Damon . Aber dann halte es MIR nicht vor ,wenn meine kleine Schwester vergißt ihr neues Spielzeug zu füttern." dabei grinste ich sie unschuldig an.

Nun sperrte ich so gut es ging, meine Ohren zu. Ihm würde ich nicht mehr zuhören und ich würde auch weiter wieder nichts zu ihm sagen. Er sollte ja nicht glauben, dass ich ihm irgendwie vertraute oder etwas darauf gab, was für Lügen er erzählte, oder falsche Versprechungen er machte. Wenn er mich für zickig hielt, dann bitte. Was er über mich dachte, konnte mir sowas von egal sein.

Ich wusste das meine Schwester gerne mal übertrieb. Sie wollte etwas ganz bestimmtes von Damon und wenn sie das nicht freiwillig von ihm bekam , dann würde sie es auf jeden Fall von ihm bekommen . Auf die eine oder eine andere Weise. Dabei konnte sie schon mal vergessen das man einen Vampir auch füttern musste.

Erneut trat Stille zwischen uns beiden ein. Aber das war auch gut so. Besser es war beängstigend still, als wie wenn ich mich mit ihm unterhalten müssen würde. Denn darauf hatte ich echt keine Lust mehr. Ich konnte nur immer wieder sagen, dass er mit der Manipulation zu weit gegangen war. NIEMALS würde ich ihm vertrauen können, weshalb ich auch seine Versprechungen in den Wind schoss. Wieder umklammerte ich das Kissen fest und schloss die Augen.

"Mhmm, der arme kleine Kerl da draußen." seufzte ich leise. "Seine letzten Stunden werden elendig sein. Wenn man ein Typ wie Damon und er meiner Schwester auf Gedeih und verderb ausgeliefert ist, kann er nur unter Qualen aus dem Leben scheiden. " würde sie das einfach so zulassen ?

So gut ich konnte, versuchte ich seine Worte auszublenden, so zu tun, als ob er gar nicht da wäre. Ich würde sicher kein weiteres Mal auf seine falschen Versprechungen reinfallen. Denn mit genau solchen Versprechungen, dass ich mich um Damon kümmern dürfte, hatte er mich hierher gelockt. Und keines von jenen hatte er eingehalten. Also verarschte er mich sicher wieder. Ich blieb still. Er sollte gefälligst einem anderen auf den Geist gehen. Dass er mich manipuliert hatte, würde ich ihm NIEMALS verzeihen.

Sie war sturer als ein Maulesel und ich wusste nicht , wie ich wieder an sie heran kommen konnte. "Willst du jetzt etwa behaupten , dass ich dich angelogen habe ?" fragte ich nach. "Ich habe dich zu Damon gelassen. Das Rebekah ihn für sich behalten wil , das war doch von vornherein klar , oder nicht ?"

Jetzt reichte es mir aber. Ich nahm das Kissen und warf es ihm an den Kopf. "Du hast mich nicht zu ihm gelassen! Nicht richtig! Du hast nur große Töne gespuckt, damit du mich hierher locken kannst. Und jetzt bin ich hier und du bist von vorne bis hinten nichts weiter als ein Arsch, der mich manipuliert hat! Sorry, dir kann man nicht trauen. Du lügst doch, wenn du den Mund aufmachst." platzte es aus mir heraus. Doch sprach nicht nur die Wut aus mir, sondern auch der Schmerz und die Enttäuschung darüber, dass er mich mittels Manipulation gefügig gemacht hatte.

"Wenn ich dich dann jetzt zu ihm lasse , dann musst du mir versprechen nicht weglaufen zu wollen . " würde das reichen ?

Meinte er das wirklich ernst? Ich konnte ihm immer noch nicht trauen, vermutlich würde ich niemals dazu in der Lage sein. "Wieso sollte ich dir das versprechen? Wieso sollte ich dir irgendetwas versprechen? Nachdem wie du dich hier aufführst. Da wäre jeder froh, wenn er so weit wie nur möglich von dir weg wäre."

"Dann darfst du dich auch nicht wundern wenn ich dir jegliche Freiheiten verwehre." sagte ich gekränkt. "Ich wollte dir entgegen kommen ."

"Meine Freiheiten, ja?" Traurig schaute ich ihn an. "Die hast du mir bereits verwehrt, in der Sekunde, in der du deine Augen in meine gebohrt hast." Natürlich sprach ich von der vorherigen Manipulation, welche mir immer noch zu schaffen machte. "Außerdem, wer glaubst du, wer du bist? Du hast nicht über die Freiheiten und das Leben einer Person zu bestimmen. Dieses Recht hast du nicht!" Er dachte aber, dass er es hätte.

"Ich nehme es mir aber und WER will mich daran hindern ?" "Was machst du eigentlich hier ? du scheinst deinem Freund doch nicht helfen zu wollen ."

Jaja, Klaus Mikaelson erlaubte sich ALLES, ganz egal, was andere davon hielten, oder wer darunter zu leiden hatte. "Ich traue dir einfach nicht. Du verarschst mich doch am laufenden Band und lachst insgeheim darüber. Und falls es dir schon aufgefallen ist, will ich überhaupt nicht mehr hier sein." kam es schnippisch über meine Lippen. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass ich doch zu Damon durfte. Klaus log doch, wenn er den Mund aufmachte.

"Dann halt nicht, aber dann bist du es auch selbst entschuld." sagte ich nur. "Mhmm, ich hätte dich ja für einen kleinen Kuss jetzt gleich in den nächsten Minuten zu ihm gelassen. "

Der Kerl war einfach nur verrückt, was sich auch nach seiner letzten Aussage noch weiter verschlimmerte. "Wieso sollte ich denjenigen küssen, der mich manipuliert hat? Du hast keinen Respekt vor mir, sonst hättest du es nicht getan. Also nein, danke. Den Mund will ich mir nicht desinfizieren. Außerdem wusste ich es. Nichts geht bei dir ohne Gegenleistung."