Nur zu gerne hätte ich jetzt den Raum verlassen, um mich ganz in Ruhe mit Tyler unterhalten zu können. Doch würde ich sicher nicht weit kommen. Ich knurrte Klaus an, als er sich wieder laut verhalten musste. Dennoch antwortete ich ihm und somit auch Tyler nicht. Er konnte sich die Antwort sehr gut selbst denken. Ich wollte meinen Freund und die anderen nicht in Gefahr bringen. Klaus würde ihnen vermutlich noch etwas antun, wenn sie seine Pläne durchkreuzen würden. Von Rebekah ganz zu schweigen. Weder mit Klaus noch mit Rebekah war zu spaßen.

"Soll ich es dann tun ?" fragte ich sie und streckte meine Hand nach dem Handy aus."Ich finde es könnte eine spaßige Party werden , wenn all deine kleinen Freunde hier auftauchen ."

Sofort wich ich zurück und versuchte das Handy aus seiner Reichweite zu bekommen. Ich hörte Tyler brüllen, dass Klaus seine Klappe halten sollte. Da stimmte ich Tyler zu. Ich konnte  mir denken, dass er vor Wut gerade platzte. "Vergiss es, Klaus!" sagte ich zu dem Hybriden und joggte Richtung Tür. Nun dachte ich nicht mehr darüber nach, ob ich weit kommen würde, oder nicht. Ich musste einfach versuchen rauszulaufen.

Natürlich war ich vor ihr an der Tür. "Wo willst du denn so schnell hin meine Süße ?" fragte ich und war dabei noch immer extra laut.

Bevor ich die Tür öffnen konnte, tauchte er direkt vor mir auf und ich zusackte zusammen. "Man!" schimpfte ich. Natürlich würde ich nicht so einfach raus kommen. Klaus sah jeden meiner Schritte voraus. Und dann fragte er auch noch so blöd, wo ich hin wollte. "Ernsthaft jetzt? Das fragst du mich jetzt tatsächlich? Ich will hier raus. Ich will in Ruhe eine Konversation mit MEINEM FREUND führen." Die Worte 'mein Freund' betonte ich extra. "Und das ohne einen Hybridenkönig, der nervt."

Ich nahm ihr einfach mal das Handy aus der Hand.
Dann beendete ich das Gespräch , wobei ich breit grinste.
"Ups , wolltest du ihm noch etwas wichtiges mitteilen ?"

Das war ja jetzt wohl echt die Krönung im negativen Sinne! Er nahm einfach, ohne zu fragen, mein Handy an sich und legte auf. Was Tyler sich jetzt wohl dachte? "Sag mal, spinnst du jetzt komplett?! Was soll das?! Das war nicht irgendjemand am Telefon. Das war mein Freund!" Und schon versuchte ich das Handy wieder an mich zu reißen. Ich war echt wütend und gab mir keine Mühe meinen Zorn vor Klaus zu verstecken.

Ich steckte das Handy in meine Hosentasche und drehte mich so , dass sie nicht an diese kam. Außerdem dann hätte sie mir an die Hose gehen müssen.

Es war einfach unfassbar! Aber wieso wunderte mich sowas bei ihm eigentlich noch? Er hatte mein Handy und ich kam nicht mehr ran. Hand wollte ich nicht unbedingt an ihn oder eben seine Hose legen. Dieser Gedanke erschreckte mich nach wie vor ein wenig. "Du bist echt ein riesengroßer Arsch! Außerdem, du weißt schon, dass das MEIN Handy ist, oder?"

"Du kannst es dir jeder Zeit holen meine Süße und du kannst deinen Freunden auch sagen WO wir uns befinden. Weißt du eine kleinen Ablenkung durch einen Kampf wäre mir äußerst willkommen ." sie hatte mich heiß gemacht und nun kamen wir nicht weiter. Deswegen wäre es nicht schlecht kämen die anderen her und ich konnte mich auf andere Art und Weise körperlich betätigen.

Das hätte ich mir eigentlich auch denken können. Er würde es sicher noch begrüßen, wenn ich versuchen würde mein Handy aus seiner Hosentasche zu bekommen. Auch hätte er nichts dagegen einzuwenden, wenn meine Freunde hier auftauchen würden. Ich musste schlucken. Einen Kampf gegen Klaus würden sie verlieren. "Wenn du deinen Dampf ablassen willst, dann wirst du wohl mit mir kämpfen müssen." Das wir vorhin etwas anderes vorgehabt hatten, versuchte ich zu verdrängen. Meine Freunde würde ich nicht hierher locken, nur damit Klaus seinen Spaß hatte.

"Mit DIR kämpfen ? " ich sah sie abschätzend an. "Das wäre als wenn ich eine Fliege erschlagen würde . Oder in deinem Fall , eher einen Schmetterling ." gab ich zur Antwort. "Mit DIR würde ich viel lieber etwas anderes machen ." ich zwinkerte ihr zu.

Bei seinen Worten und dem Vergleich mit den Schmetterling musste ich mit den Augen rollen. "Was überrascht dich daran? Du brauchst doch Action. Und bevor ich meine Freunde hierher locke, lege ich mich lieber selbst mit dir an." Ich zuckte mit den Schultern. Angst hatte ich keine vor ihm. Doch er hatte bezüglich mir anderes im Sinn. Ich musste schlucken und meine Augen wurden wieder mal ziemlich groß. "Ach was, sag bloß ein Kampf im Bett." versuchte ich lässig über meine Lippen zu bringen. Ich wusste, was er tun möchte, vorhin hatte ich ihm auch ein ganz eindeutiges Angebot gemacht, doch jetzt spielte ich lieber wieder die Unnahbare.

"Einen Kampf würde ich es NICHT gerade nennen. Aber ins Bett möchte ich schon mit DIR. Wenn DU es dort etwas wilder magst , ICH bin dabei ." breit grinsend wieß ich auf das große Bett.

"Oh Gott, oh Gott, oh Gott." wiederholte ich immer und immer wieder. Man konnte mir anhören und auch ansehen, dass ich komplett schockiert war, ganz egal ob ich vorhin völlig cool gesagt hatte, dass wir miteinander schlafen und es dann gut sein lassen sollten. Doch das dann so von ihm zu hören....Da sprach er einfach mal so geradeheraus und direkt aus, dass er mit mir ins Bett wollte und auch nichts dagegen hatte, wenn es wilder zur Sache ging. "Was du nicht sagst. Es wundert mich so gar nicht, dass du eher auf der wilden Schiene fährst. Aber naja...." Trotzdem wanderten meine Augen zum Bett und ich bekam ein ganz ganz übles Kopfkino von ihm und mir zusammen in jenem.

"Aber , aber meine Süße. Ich habe NIE gesagt das ich NUR auf der wilden Seite spiele. Ich bin offen für so einiges und mag es auch ganz zärtlich." ich schaute sie mit einem liebevollen Lächeln an.

Nun verschränkte ich meine Arme und schaute mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihm. "Du und zärtlich?" Ich lachte auf. Auch sein Lächeln stimmte mich nicht um. "Das glaubst du doch jetzt wohl selbst nicht." Ich war schon froh, dass ich dazu fähig gewesen war, meinen Blick vom Bett abzuwenden. Doch dieses Kopfkino, es ließ mich nicht ganz los. "Nein, du magst es schnell, hart und wild." blieb ich dabei.

"Und WOHER WILLST DU DAS WISSEN ???" fragte ich sie. "Soweit ich informiert bin , hatten wir zwei noch nicht das Vergnügen Zeit zusammen im Bett zu verbringen."

Das war eigentlich eine berechtigte Frage. Ich konnte es nicht wissen. Ich hatte die Erfahrung nicht gemacht, auch wenn ein Teil von mir danach schrie. Bei ihm kam man einfach von vorneherein auf wild und brutal. "Ich glaube das Vergnügen werden wir beide auch nie haben." Ich versuchte meine Stimme fest klingen zu lassen, doch innerlich war mein Widerstand schon eine ganze Weile dabei zu bröckeln.

Ich sah sie abschätzend an. "Und da bist DU dir ganz sicher ?" wollte ich wissen. Denn ich hatte vorhin schon etwas ganz anderes in ihren Augen gesehen.

Eigentlich hätte ich sofort auf seine Frage hin nicken sollen. Doch irgendwie kam nichts dergleichen. Stattdessen schaute ich ihn nur mit großen Augen an. "Weißt du, ich bin mir eigentlich zu schade dafür nur ein kleines Betthäschen zu sein." Ich hätte vorhin mit ihm geschlafen, wenn er Damon und mich dann gehen gelassen hätte. Doch wenn ich jetzt so im Nachhinein darüber nachdachte, fragte ich mich, welcher Teufel in mich gefahren war, als ich das so lässig rübergebracht hatte.

"Und schon wieder sprichst du für mich und weißt nicht im geringsten was ich wirklich von dir will ." antwortete ich ihr leise.

"Sex." kam es als kurze und knappe Antwort aus meinem Mund. "Das willst du." Etwas anderes war es sicher nicht. Nicht bei so jemandem wie ihn, der eben nicht wirklich fähig zu richtigen Gefühlen war. "Wieso nimmst du es dir nicht einfach? Du hättest mich schon so oft manipulieren können." Ich war nicht auf Eisenkraut und er hatte wirklich schon oft die Gelegenheit dazu gehabt, es zu tun. Doch bisher hatte ich mich in Sicherheit wiegen können.

"Du verstehst es immer noch nicht Caroline." sagte ich leise und senkte den Kopf. Dann fuhr ich mir mit einer fahrigen geste durch meine Haare und seufzte. Dann sah ich sie lange an, bevor ich weiter sprach.
"Weil ich will das es ECHT ist. DU und ICH ECHT, warum kannst du das nicht begreifen ?" ich schien am verzweifen.

Der Punkt war, dass ich es nicht verstehen wollte und konnte. Er schaute mich an, lange und ausgiebig und ich wurde allein durch seine Blicke richtig nervös. Das sollte nicht sein. Er sollte mich nicht nervös machen, er sollte nicht in der Lage dazu sein, mich irgendwie anzuturnen. "Weil es einfach schwer zu begreifen ist." erwiderte ich dann mit leiser Stimme. "Du willst, dass es echt ist? Du? Was ist aus dem  Klaus geworden, der sich sonst das nimmt, was er will, ohne zu fragen? Ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob es echt ist." Mich überforderte das Ganze einfach ein wenig. "Du wirfst mich komplett aus der Bahn." redete ich weiter.