Das waren ja schöne Aussichten. Auslauf war also drinnen, aber das nur in seiner Gegenwart. Ich seufzte auf. "Vielleicht finde ich es aber lästig in ständiger Beobachtung zu stehen. Sowas kann ganz schnell ganz schön unangenehm werden." Doch wieso beschwerte ich mich eigentlich? Umstimmen würde er sich ja doch nicht lassen und ich hätte wissen müssen, worauf ich mich einließ, als ich hierher gekommen war.

"Genieße die Aufmerksamkeit doch einfach Caroline." forderte ich sie auf. "Ich verstehe diesen Aufstand nicht ." dabei schüttelte ich den Kopf und wartete auf die Antwort von Katherine.

"Genießen?!" spie ich aus. Machte er Witze? Wie sollte ich das genießen? "Das ist keine Aufmerksamkeit. Du willst mich kontrollieren, nicht aus den Augen lassen, jeden meiner Schritte überwachen." Das gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht. "Ich finde, ich habe jedes Recht dazu einen sogenannten Aufstand zu machen." Darauf, dass er durch das Gespräch mit Katherine so sehr abgelenkt wäre, dass ich verschwinden konnte, brauchte ich leider auch nicht mehr zu hoffen.

"Du bist viel zu verkrampft meine Liebe. Du sperrst dich und willst meine Liebe einfach nicht akzeptieren." meine Stimme klang traurig und leise.

"Wie bitte? Deine Liebe?" Ich musste schlucken. Oder hatte er recht? Sperrte ich mich wirklich? Ich versuchte jegliche Gefühle für ihn so gut und schnell es ging zu verdrängen und loszuwerden, weil ich es falsch fand,mich zu ihm hingezogen zu fühlen. "Das ist keine Liebe! Das ist Kontrolle. Du willst einfach alles und jeden um dich herum kontrollieren. Aber ich lasse das nicht mit mir machen." stellte ich klar. "Was hättest du gemacht, wenn ich nicht freiwillig hergekommen wäre? Dann würdest du jetzt auch alleine hier rumstehen. Oder hättest du mich früher oder später doch geholt?" wollte ich wissen.

Ich überlegte und schüttelte den Kopf. "Nein , hätte ich wohl nicht getan. Aber jetzt bist du ja freiwillig her gekommen und musst die Konsequenzen tragen meine Süße."

"Und das soll ich dir glauben? Aber wenn das so ist, dann würde ich mich gerne umentscheiden und nochmal zurückspulen." gab ich zu. Ich war mit der Absicht hergekommen Damon irgendwie zu helfen. Doch damit war ich bisher nicht gerade erfolgreich gewesen. Statt helfen zu können, musste ich mich nur mit Klaus rumschlagen, der mich keinen Schritt mehr alleine machen lassen wollte. "Ich hätte dir nie hinterher laufen sollen!"

"Bist du nun mal. Wie gesagt mitgegangen mitgefangen." ich lächelte sie an.

Von mir bekam er auf seinen bescheuerten Spruch hin einen giftigen Blick zugeworfen. "Kontrollsüchtiger, blöder, bösartiger Hybridenarsch...." murmelte ich nur sauer. Natürlich war er damit zweifellos gemeint. Schade dass Blicke nicht töten konnten, sonst wäre er bereits tot umgefallen.

Ich lachte laut auf , als ich ihren Spruch hörte.
"Du warst schon immer sehr unverblümt bei deiner Aussprache und du hast so gar keine Angst vor mir. " meine Stimme klang wirklich beeindruckt.

Dadurch, dass er lachte, machte er mich nur noch rasender. "Und siehe da, ich lebe noch. Mein Kopf sitzt immer noch auf meinen Schultern." Er hörte sich nicht mal zornig deswegen an, weil ich ihn beleidigte. Eher schien es ihm zu gefallen, an seiner Tonlage nach zu urteilen. Ich schien Eindruck damit zu schinden. "Aber Angst habe ich wirklich nicht."

"Also wenn man es so sehen will, DU brauchst auch keine Angst um DICH zu haben. Du solltest doch um die Gesundheit deiner Freunde sorgen." erinnerte ich sie.

"Jaja." erwiderte ich nur genervt. Was dachte er denn, was ich machte? Um mich selbst sorgte ich mich wirklich eher weniger. Und wenn ich von Angst sprach, dann nur bezüglich meiner Gefühle für ihn, aber nicht vor ihm selbst. "Musst du nicht noch wohin? Date mit Katherine, oder so?" versuchte ich das Thema dann zu wechseln und schaute auf sein Handy in seiner Hand.

Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe massenhaft Zeit." erklärte ich ihr und ginste sie sie breit an.

"Ehrlich? Aber du kannst ruhig gehen. Brezle dich noch ein bisschen auf und dann ab zu Katherine." versuchte ich es weiter. "Du musst deine ganze Zeit nicht mit mir verbringen." Ihn ständig in meiner Nähe zu haben, verwirrte mich nur noch mehr. Außerdem war es lästig, dass er mich eben pausenlos im Auge behielt.

"Was meinst du mit aufbrezeln ?" wollte ich etwas verwirrt wissen . Versuchte sie mich hier zu veralbern ?

"Naja,du weißt schon, dich ein bisschen schick machen, anderes Outfit, die Haare richten, sowas alles. Katherine scheint dich zu brauchen, also Hopp Hopp. Ihr habt ein Rendezvous." Im Grunde versuchte ich nur, ihn loszuwerden. Ich war selbst neugierig, was es mit Katherine auf sich hatte.

Ich sah an mir herunter und dann wieder zu ihr. "ICh habe es nicht nötig mich aufzubrezeln. Außerdem werde ich mich jetzt nicht mit Katherine allein treffen. Wenn sie her kommt werden wir BEIDE zu ihr hinaus gehen."

Auch ich ließ meine Augen nun über ihn und seinen Körper wandern. Ohne es zu wollen, scannte ich ihn mehr als nur intensiv ab. "Oh doch, hast du." behauptete ich dann aber stocksteif, als ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte. Auch hatte er nicht vor Katherine alleine zu treffen. Nicht gerade begeistert fiel mein Gesichtsausdruck darüber aus. "Seriously?! Nein, danke, ich verzichte. Kein Interesse." Stur verschränkte ich meine Arme.

"Du musst schon mitkommen, ich habe dir gesagt das ich dich nicht alleine lasse. Du wirst schon mitkommen müssen , ob du willst oder nicht." ich sah sie herausfordernd an.

Einerseits war ich neugierig, was es mit Katherine auf sich hatte und weshalb sie sich gerade an den Mann wandte, der über 500 Jahre lang Rache an ihr nehmen wollte. Aber andererseits wollte ich eben auch nicht, dass Klaus seinen Willen bekam. "Ich werde mich keinen Schritt bewegen und nirgendwo mit dir hingehen." sagte ich stur. "Du wirst mich wohl an den Haaren rausziehen müssen und das rate ich dir nicht!"

"Diese barbarische Methode muss ich nicht anwenden meine Liebe , ich glaube das weißt du auch. Ich muss dir nur EINMAL tief in deine schönen Augen blicken und Du machst gerne was ich sage." erinnerte ich sie.

Nun musste ich schlucken und wich einige Schritte vor ihm zurück. Auch versuchte ich ihn nicht mehr anzusehen. "Nein, keine Manipulation." meinte ich mit zittriger Stimme. Und das erste Mal zeigte ich sowas wie Angst. Ich wusste noch genau, wie es war, als Damon mich dauernd manipuliert hatte und als das alles nach meiner Verwandlung auf mich eingeprasselt war. Für mich war das barbarischer, als wie wenn er mich nur an den Haaren ziehen würde.

"Das muss auch nicht sein. Ich würde es auch lieber OHNE Manipulation machen. Also komm bitte freiwillig mit mir ." abwartend sah ich sie an.

Bitte? Hatte er gerade wirklich bitte gesagt? Normalerweise war das doch eher sowas wie ein Fremdwort für ihn. "Wieso? Wieso kann ich nicht einfach hier bleiben? Ist ja nicht so, dass ich weit kommen würde, falls ich versuchen würde zu fliehen." Gut, was Katherine betraf, war ich neugierig. Aber trotzdem befürchtete ich, dass das eben zur Gewohnheit werden und ich ihn überall hin folgen müssen würde. "Aber keine Manipulation. Ehrlich, das halte ich nicht nochmal aus, wenn mir jemand im Hirn rumpfuscht."