"Was ich vor habe?" Ich setzte einen Unschuldsblick auf und spielte Engelchen. "Ich weiß nicht, was du meinst." tat ich unwissend. "Ich habe das ernst gemeint. Aber gut, ich weiß ja, mächtigstes und stärkstes Wesen auf Erden und dergleichen. Dich schwächt so schnell nichts. Leider." entgegnete ich und musste dabei leise seufzen. "Wie lange willst du mich eigentlich hier behalten? So angenehm und gemütlich finde ich es hier nämlich echt nicht." beschwerte ich mich. Auch die Gesellschaft ließ zu wünschen übrig.

"So lange ICH es will . Reicht das als Antwort ?" fragte ich sie mit einem kryptischen Lächeln. "Und das du etwas vor hast , ist mir bewußt. Du bist hier um mich abzulenken und im dem kleinen Vampir aus den Fängen meiner Schwester zu befreien."

Mist! Klaus mochte ja echt vieles sein von kontrollsüchtig bis zu brutal, doch dumm war er leider nicht. Ich versuchte nicht allzu ertappt zu wirken. "Und wie lange willst du?" fragte ich weiter. "Bis morgen? Übermorgen?" Klang meine Stimme nun etwa zittrig? Es hörte sich ganz so an. "Ich finde es echt nicht lustig, was du hier abziehst!"

"2 Tage sind definitiv zu wenig um mich kennen zu lernen. Ich würde dich bitten mit mir nach Hause zu kommen ." aber das es KEINE Bitte war , konnte sie aus meinem Tonfall erkennen.

"Bitten?!" Ich schüttelte nur den Kopf. Es war keine Bitte. Aus seinem Mund hörte es sich wie ein Befehl und eine beschlossene Sache an. "Das ist ein Befehl. Du hast das bereits entschieden und findest, dass ich mich gefälligst fügen sollte. Aber so läuft das nicht. Ich werde nirgendwo mit dir hingehen!" versuchte ich trotz beschlossener Sache stur zu bleiben und ihm weiterhin die Stirn zu bieten. Ich kannte ihn schon gut genug. Hybridenteufel, Hybridenking, Psychopath, derjenige, der meine Freunde terrorisierte, das alles stellte er dar. Doch weit hinter dieser Fassade steckte mehr. Das wusste ich.

Ich hatte ja gewusst was sie sagen und wie sie reagieren würde. Darum war es nichts neues für mich was sie jetzt von sich gab.
"Na , das muss ja auch noch nicht jetzt weiter diskutiert werden. " winkte ich ab.

"Es wird weder jetzt noch später diskutiert werden!" gab ich giftig von mir. "Ich bleibe dabei, ich gehe nirgendwo mit dir hin. Schlimm genug, dass ich hier gerade deine Anwesenheit ertragen muss. Aber übertreiben müssen wir es nicht!" Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich nun doch etwas Angst hatte. Davor, was er bereits entscheiden und mit sich alleine ausgemacht hatte. Ich musste unbedingt fliehen. Irgendwie.

"Giftzüngig wie eh und je . Aber du hast Glück das ich gerade DAS so an dir interessant finde." sagte ich zu ihr mit einem Lächeln.
"Aber wie schon mal gesagt . Wenn du dem kleinen Damon helfen willst , solltest du etwas entgegenkommender zu mir sein ." erinnerte ich sie.

"Ach, hätte ich ansonsten bereits meinen Kopf verloren? Aber gut, solange es nur das ist, was du interessant findest." murmelte ich leise. Daran ließ sich ja was ändern. Vielleicht sollte ich ihm wirklich in den Arsch kriechen, dann würde ich ihn vielleicht irgendwann langweilen. Mit meiner Schnippigkeit wollte ich ihm aber zeigen, dass ich keine Angst vor ihm hatte und auch nicht wirklich sonderlich viel Respekt. Ich würde nicht vor dem Hybridenking kuschen. "Also soll ich dir wohl doch die Füße küssen. Ich soll wohl zu allem Ja und Amen sagen, nur damit ich Damon vielleicht helfen darf, wenn du es zulässt! Und ob du das machen wirst, steht ja sowieso in den Sternen."

"Du kannst Damon helfen, wenn es soweit ist. Doch eine Hand wäscht die andere. Wenn ich DIR diessen Gefallen tue , will ich auch etwas von Dir ." stellte ich klar.

Frustriert seufzte ich auf. Das war ja sowas von typisch. Bei Klaus ging NICHTS ohne eine Gegenleistung. "Du willst also, dass ich etwas netter zu dir bin und dass ich dann mit dir nach Hause komme? Ist das alles?" erkundigte ich mich. Ohne es verhindern zu können, wurden meine Augen mit jedem gesprochenen Wort größer und größer.

Ich nickte . "Bis jetzt schon . Wer weiß schon wie es Damon später geht und WIE DU IHM helfen willst . Wie DU zu mir bist usw. Das wird sich dann alles noch zeigen ." erklärte ich weiter.

Blieb mir wirklich nichts anderes mehr übrig? Ich wusste nicht, wie genau meine Hilfe aussehen würde. Doch irgendetwas musste ich tun. Und wenn ich wenigstens irgendwie helfen wollte, dann musste ich mich wohl wirklich gut mit Klaus stellen. Klar, ich könnte auch weitermachen, wie bisher, aber dann würde dieser Oberhybride mich sicher nicht helfen lassen und das würde ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren können. Rebekah würde Damon mehr als nur übel zurichten. Ich nickte dann nur mehr, ehe ich mich wieder zurück in meine Ecke verzog und auf dem Boden Platz nahm. Nun schwieg ich lieber. Ansonsten wäre sicher nur wieder ein gemeines Wort über meine Lippen gekommen. Solche Worte musste ich mir in Zukunft wohl sparen.

Ich beobachtete sie eine Weile. "Und JETZT machst du auf die keine Schüchterne?" fragte ich sie . "Erzähl mal ,was wolltet ihr am See machen ?" forderte ich sie zum reden auf.

Erst wollte ich einfach weiter schweigen und eine ganze Weile herrschte auch noch Stille zwischen uns, ehe ich doch nicht mehr anders konnte, als meinen Mund aufzumachen. "Ach, stört dich das etwa auch? Ich darf nicht gemein zu dir sein und die kleine Schüchterne jetzt wohl auch nicht. Passt dir eigentlich irgendwas? Ich will mich nur nicht angeregt mit dir unterhalten." verkündete ich die Wahrheit. Erst blieb seine Frage unbeantwortet. Was ging ihn das an? Doch er würde es auch wieder nicht gut heißen, wenn ich ihm nicht auf seine Fragen antworten würde. "Wir wollten einfach nur Spaß haben, uns eine tolle Zeit machen. Aber nein, wie IMMER musste Psychoklaus Mikaelson alles kaputt machen. Auch meine Party hast du gesprengt. Vielen Dank!"

"Ach es wird weitere Partys geben, also reg dich nicht so auf. Außerdemschien es eine echt langweilige Angelegenheit zu werden. Quasie habe ich dich gerettet und zu einem kleinen Abenteuer überredet. " ich grinste sie teuflisch an. "Du solltst mir danken ."

Aus schmalen Augen blickte ich nun zu ihm. Eine recht langweilige Angelegenheit? Was nahm er sich eigentlich heraus?! Doch ich musste mich beherrschen, ich musste einigermaßen nett bleiben. Sonst war es vorbei mit meiner Hilfe, die ich für Damon leisten wollte. "Wow, also bist du sowas wie mein Held. Mein Ritter, der in schimmernder Rüstung angeritten kam, um die arme kleine Caroline zu retten." Ich konnte es nicht verhindern mit den Augen zu rollen. "Und wie dankbar ich bin. Jetzt sitze ich beim Teufel höchstpersönlich fest, der glaubt, dass ich scharf auf solche Abenteuer bin, die er eingeplant hat und der wohl ebenfalls der Meinung ist, dass ich gerne eine kleine Privatparty nur mit ihm feiern wollen würde."

"Meine Rüstung habe ich schon LANGE an den Nagel gehängt und MEINE war übrigends schwarz." ich grinste sie an. "Zumal ich die eh nicht brauchte , doch wie hätte ich das damals erklären sollen . Die Dinger waren äußerst unangenehm und hinderlich. Ich bevorzuge noch immer Leinen,luftig und locker ." dann sah ich sie scharf an.
"MEINE Party mit DIR , könnte sehr angenehm und lehrreich für dich werden , wenn du es zu läßt." informierte ich sie.

Erneut musste ich mit den Augen rollen. Wenn ich schon nicht mit gemeinen, schnippischen Worten um mich werfen durfte, dann musste ich wenigstens durch meine Augen zum Ausdruck bringen, wie sehr es mir gegen den Strich ging hier bei ihm zu sein. "Aja, du bist also der luftige, lockere Typ. Aber wieso überrascht es mich jetzt gar nicht, dass deine schwarz war? Du bist eher der schwarze Ritter." sagte ich noch, ehe ich schlucken musste. Angenehm und lehrreich? Was meinte er denn damit? Ohne weiter darüber nachzudenken, stand ich dann auf einmal auf und spazierte auf ihn zu, bis ich direkt vor ihm stand. "Ich lasse es zu." flüsterte ich. "Ich habe keine Angst davor mit dem Teufel höchstpersönlich eine Party zu machen." versuchte ich cool rüberzukommen. Eben ohne jegliche Furcht.Vielleicht war aber auch ein Teil von mir einfach nur neugierig. Neugierig darauf, was genau er gemeint hatte und neugierig auf die dunkle Seite.

Einen Moment lang verschlug es mir echt die Sprache. Sie wollt es zu lassen ???? "Ähmmm..... du sgast JA ?" fragte ich sie und dann breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. "Na dann mal los , hier nimm einen Drink." bot ich ihr an und schenkte ihr ein Glas ein.

War er nun überrascht? Naja, ehrlich gesagt, war ich überrascht über mich selbst. Aber meine Neugierde ließ mich einfach nicht mehr in Ruhe. Irgendwie war es schon leicht erschreckend. "Stell dir vor, ich sage JA." erwiderte ich mit fester, selbstsicherer Stimme, ohne den Blick von ihm abzuwenden. Dann schien er es langsam zu realisieren und ein Lächeln zierte seine Lippen. "Alles klar." meinte ich und nahm dann das Glas an. Solange es nur das war. Doch das war sicher noch lange nicht alles.

"Dann setzt dich mach es dir gemütlich , denn das hier wird noch lange nicht enden ." erklärte ich ihr an und bot ihr einen Platz auf dem Bettrand.
"Erzähl mal , was denkst du wird hier noch so passieren ?" ich war neugierig was sie jetzt sagen würde.

Beinahe hätte ich geschluckt. Es würde noch lange nicht enden? Aber wieso wunderte mich das? Ich sollte ja nach diesem ganzen Zirkus hier auch noch mit ihm nach Hause kommen. Doch daran wollte ich jetzt noch nicht denken. Brav nickte ich und voller Gehorsamkeit setzte ich mich auf den Bettrand. Wieder dieses Bett, das er mir schmackhaft machen und welches ich eigentlich lieber meiden wollte. Aber ich musste mitspielen. Ich wollte wissen, was passierte, wenn ich es zuließ. "Dasselbe würde ich dich gerne fragen. Was hast du noch so geplant? " stellte ich ihm eine Gegenfrage.

Ich wollte auf ihre Frage gerne näher eingehen , aber wurde durch einen lauten langgezogenen Schrei unterbrochen. Ich hob beide Augenbrauen und sah dann zu Caroline. "Rebekah hat wohl eine weitere Stufe ihres Spiels begonnen." meinte ich trocken. "Aber wo waren WIR stehen geblieben ?"

Bevor Klaus mir antworten konnte, hörte ich einen Schrei, was mich zum Schlucken brachte. Damon wurde gerade gefoltert. Klaus' Worte gingen bei mir jetzt vollkommen unter und ohne dass ich es geplant hatte, war ich aufgesprungen und lief erneut auf die Tür zu. Ich wollte nur mehr nach unten gehen und etwas tun. An mehr dachte ich gerade nicht.