Schneller als SIE kam ich bei der Tür an und hielt diese zu.
"Aber , aber wo willst Du denn hin ?" fragte ich sie . Sicher wusste ich wohin sie wollte und warum . Aber ich war noch nicht bereit sie gehen zu lassen.
"Wir wollen doch Becca noch ein wenig mehr Zeit gönnen , bis zur ersten Pause." erklärte ich ihr.

Wieder hatte ich versucht aus diesem Zimmer zu gelangen und wieder war er schneller und hielt mich auf. Auch wenn mir das eigentlich klar gewesen war, hatte ich es erneut versuchen müssen. Damon's Schrei hatte  mich dazu gebracht. "Du weißt ganz genau, wo ich hin will. Und wenn wir dieser Bitch noch mehr Zeit gönnen, ist von ihm nicht mehr viel übrig, bis zur ersten Pause." murmelte ich. Am liebsten hätte ich ihn zur Seite geschubst. Doch dadurch würde ich mich nur noch unbeliebter machen. Ich wollte ja jetzt eine neue Taktik anwenden. "Du willst mich also echt noch nicht durch lassen?" flüstere ich, wobei ich beide Hände auf seine Brust legte.

Ich sah auf ihre Hände hinab , sie sie leicht auf meine Brust preste. Ich wusste genau warumsie das tat. Es fühlte sich zwar genau richtig an , aber sie bezweckte etwas und das war mir klar.
"Er ist ein Vampir Caroline , er wird noch eine Menge mehr aushalten . Auch wird er es aushalten müssen , sonst ist es auch nicht schade um den Kerl." erklärte ich ihr.

"Das sagst du! Du findest es doch um niemanden schade." sagte ich mit einem leicht vorwurfsvollen Ton. Meine Hände lagen immer noch auf seiner Brust. So als ob sie dort festgewachsen wären. "Bitte, lass mich durch." Dann bewegten sich meine Hände doch. Aber nur, damit ich sie unter sein Shirt schieben und nun seine nackte Brust berühren konnte. Oh Gott! Wie weit ging ich eigentlich?

Wie weit würde sie noch gehen , nur um diesen Kerl zu retten. Ich war schon jetzt auf Damon mehr als nur ein wenig eifersüchtig .
"Ich weiß was du vor hast und ich würde dein Angebot auch gerne annehmen , aber ich glaube meine Schwester hat sich eine längere Folterzeit gewünscht. "Alos wie lange gedachtest du mich zu verführen , um Damon zu helfen ?" fragte ich sie gerade heraus.

Jetzt berührte ich seine nackte Brust und ich musste zugeben, es fühlte sich nicht so schlimm an, wie ich gedacht hatte. Jedenfalls nicht so, dass ich deswegen tot umkippen würde. Nur leider durchschaute er mich. Er wusste genau, was ich vor hatte. "Verführen? Das ist doch eher dein Part, oder nicht? Du versuchst doch ständig, mir sowas wie schöne Augen zu machen. Also, Klaus, wer ist hier der Verführer?" fragte ich zurück, anstatt ihm seine Frage gebührend zu beantworten. Ich wusste selbst nicht, wie weit ich für Damon gehen würde.

"Ich mache dir einen Vorschlag Caroline. " dabei sah ich ihr fest in die Augen. "Wenn du dich mir gegenüber nett , freundlich UND zuvorkommend verhältst dann kannst du in 15 Minuten nach Damon sehen. Du darfst ihm Wasser geben und wenn ich zufrieden mit dir bin dann eventuell auch ein wenig Blut. 5 Minuten Besuchszeit , na wie hört sich das an ?" wollte ich wissen.

Einen Vorschlag? Schön und gut. Aber leider war es halt nicht so einfach dauerhaft nett, freundlich und zuvorkommend zu ihm zu sein. Ich sagte es ja, er wollte vermutlich dass ich ihm in den Arsch kroch. "5 Minuten Besuchszeit?! Wir müssen erhöhen. Ich will eine halbe Stunde. Und keine Sekunde weniger." Ernst schaute ich ihn an. Dabei ließ ich meine Hände dort liegen, wo sie waren. "Außerdem bin ich doch gerade mehr als nur nett zu dir. Oder etwa nicht? Was willst du denn noch?" Ich fand dass es schon mal eine Steigerung war zu vorhin, wo dieses ganze Spiel hier begonnen hatte.

Ich lachte auf . "30 Minuten , no way ." schlug ich aus. "Ich erhöhe auf 10 Minuten und keine Sekunde mehr." abwartend musterte ich sie . Auf ihre Frage hin ob sie nicht schon nett genug zu mir wäre , schüttelte ich den Kopf. "NEIN, ist annähernd genug ."

"Sagen wir 15 Minuten!" So leicht gab ich nicht auf. Ich wollte diesbezüglich das letzte Wort haben. Dann zog ich meine Hände unter seinem Shirt heraus. Noch netter zu ihm sein? Oh man! Trotzdem kam mir eine Idee. Eine, die ihm vielleicht gefallen würde und mit der ich die letzte Zeit, bis ich zu Damon durfte, überbrücken konnte. "Würdest du mit mir tanzen? Ich meine, wenn du schon meine Party gesprengt hast, dann schuldest du mir das irgendwie."

Mit einem Tanzangebot hatte ich jetzt echt nicht gerechnet. "Tanzen ? " fragte ich und sah mich um. "Hier gibt es keine Musik." meinte ich bedauernd.

Etwas anderes war mir gerade nicht eingefallen. Außerdem war er, wie ich aus Erfahrung wusste, nicht der schlechteste Tänzer. "Ich will es trotzdem." Tief schaute ich in seine Augen. Gut, ohne Musik war es nicht dasselbe, doch ich musste mir irgendwie die Zeit vertreiben.

Ich nickte und nahm mit einem Schmunzeln eine Tanzhaltung ein. "Gut , aber auf deine Verantwortung." sagte ich und begann leise eine Melodie zu summen.

Er kam meinem Wunsch auf meine eigene Verantwortung nach und beinahe hätte ich erleichtert aufgeseufzt. So weit war es nun also schon gekommen, dass ich mir einen Tanz mit ihm wünschte. Ich blickte in seine Augen. "Ich hoffe du trittst mir nicht auf die Füße."

"Ich werde es versuchen ." sicherte ich ihr zu und fasste nach ihren Händen .
Ich hoffe mal das Damon die nächte Zeit nicht wieder so brüllen würde , denn dann wurde Caroline immer so nervös.

"Ich weiß, dass du mich diesbezüglich wohl nicht enttäuschen wirst." flüsterte ich noch, ohne den Blickkontakt zu lösen. Sein Talent, was das Tanzen betraf, war nichts, worüber man meckern konnte. Dann wurde es auch schon etwas ernster. "Ich glaube an den Gedanken öfters mit dir zu tanzen, könnte ich mich gewöhnen." sagte ich, ohne richtig darüber nachgedacht zu haben. Doch meine Worte waren mehr als nur freundlich und das konnte sich doch wohl nur positiv auswirken.

Leicht runzelte ich meine Stirn. Hatte ich da wirklich richtig gehört ? "Das war ja so etwas wie ein Kompliment ." meinte ich dann erstaunt zu ihr.

Eigentlich hätte ich mir lieber selbst die Zunge ausgebissen, als ausgerechnet Klaus Komplimente zu machen. Aber hier und jetzt und in dieser Situation war es vielleicht ganz richtig, dass ich es getan hatte. Ich musste mich zusammenreißen, sonst würde er mich nicht helfen lassen. "Siehst du, wie nett ich sein kann?" flüsterte ich und bohrte meine Augen in die seinen.

"Du kannst bestimmt noch netter sein ." sagte ich leise und hielt ihrem intensiven Blick ruhig stand.

Noch netter? Einfach wunderbar! Normalerweise konnte ich ja echt netter sein, aber bei Klaus war das dann eben schon ein ganz anderes Thema. "Du bist auch nie zufrieden, was? Ich dachte, wenn ich freiwillig mit dir tanze, dann ist das schon mal ein Anfang." Weiterhin musterte ich ihn intensiv, was ihm nicht viel auszumachen schien. "Aber wie gesagt, das ist erst der Anfang." Leider konnte ich es nicht verhindern in seinen Augen zu versinken.

"Und mit dem Anfang bin ich auch schon ganz zufrieden ,muss ich gestehen." ich lächelte sie an. "Und ich freue mich auf die Steigerung ."

Beinahe hätte ich schon gesagt, dass ich mich nicht freute und sich meine Freude eben sehr in Grenzen hielt. Doch diese Worte konnte ich gerade noch herunterschlucken. Immer weiter versank ich in seinen Augen, wohlwissend dass er mich manipulieren könnte. Doch irgendetwas sagte mir, dass er das nicht machen würde. Und dieser leisen Stimme, die mir das zuflüsterte, schenkte ich Glauben. „Darauf kannst du dich auch freuen.“ flüsterte ich und lehnte dann meine Stirn an die seine.

Ich brummte eine leise Zustimmung , denn es war ein so wurderbares gefühl ihr so nahe zu sein. Ich ließ diese Nähe nur sehr , sehr selten zu und bei ihr wagte ich dieses Wagnis.

Eigentlich war das, was ich hier tat echt verrückt. Erst wollte ich es nur für Damon tun, doch nach und nach realisierte ich, das ich seine Nähe nicht so ätzend fand, wie ich es allen anderen immer weismachen will. Es war auch schön, dass er diese Nähe zuließ. Es wurde ganz still zwischen uns.

Dann sprachen wir beide kein Wort mehr und drehten uns nur noch langsam im Kreis. Mir gefiel diese Stille um uns herum.