Es war ein äußerst ruhiger Tanz. Vielleicht sollte ich es beenden, bevor es noch ein ganz anderes Level annehmen würde. Doch ich konnte nicht. Ich fand es zu schön. Ich hielt also meine Klappe und ließ mich von ihm führen.

Der Tanz dauerte an und dabei hielten wir uns dann immer fester aneinander fest und bald passte zwischen uns kein Blatt Papier mehr.

Oh mein Gott! Allmählich begannen unsere Körper aneinander zu reiben. Es wurde echt immer noch verrückter. Und das Verrückteste war, dass ich rein gar nichts dagegen unternahm, sondern es insgeheim noch ganz toll fand.

Es wurde immer heißer und es lag nicht an der Raumtemperatur.
Sie rieb sich regelrecht an mir , sie tat es nicht absichtlich aber sie machte mich an.

Eigentlich war es unfassbar. Wie konnte ich mich in der Nähe dieses gnadenlosen Killers und Psychopathen so dermaßen wohlfühlen? Der Tanz dauerte an, während mein Körper immer wieder gegen seinen rieb und meine Augen direkt in die seinen stachen. Meinen Mund machte ich nach wie vor nicht auf.

"Du spürst es auch, gib es zu ." forderte ich sie auf.

Als ich dann nach einer Weile seine Frage hörte, musste ich schlucken. "Was spüre ich auch?" flüsterte ich und war dabei mit meinen Lippen ganz nahe an den seinen. Ich tat vollkommen ahnungslos. Mein Atem streifte sein Gesicht. Natürlich wusste ich, worauf er hinaus wollte, aber für mich fühlte sich das hier alles gerade sowas von unwirklich an. Ich verstand mich selbst gerade nicht mehr

"Diese Magie , die Verbundenheit zwischen uns beiden. Alles was wir für einander empfinden." zählte ich auf. Ich war mir sicher , SIE wusste genau wovon ich gerade sprach.

Ich musste schlucken. Im Grunde hatte er recht. Zwischen uns war irgendetwas. Und es war nicht nur purer Hass von meiner Seite aus. Dennoch wollte ich es nicht wahrhaben. Er war schlecht. Er war böse. Ich durfte mich in keinster Weise zu ihm hingezogen fühlen. "Uns beide verbindet nichts, Klaus. Und was sollen wir schon füreinander empfinden?" zog ich seine Aussage in den Dreck.

"Anziehung , Leidenschaft , Begehren .... all das empfinde ich in DEINER Nähe und ich sehe das selbe auch in deinen Augen." klärte ich sie auf.

Anziehung? Leidenschaft? Begehren? Ich spürte, wie es mir hier langsam zu heiß wurde. Auch versuchte ich ihm nicht mehr in die Augen zu schauen. Doch es war nahezu unmöglich, den Blick von ihm abzuwenden. "Da siehst du definitiv etwas falsch." kam es ganz locker über meine Lippen. Doch innerlich war ich nicht so cool, wie ich es nach außen hin vorgab. Innerlich fühlte ich mich wie auf frischer Tat ertappt. "Zwischen uns kann es keine Leidenschaft, oder sonst was geben. Dafür ist viel zu viel passiert."

"Es ist meiner Meinung nach viel zu wenig zwischen uns passiert ." ich grinste sie schief an. "Aber ich gedenke das bald zu ändern ." versprach ich ihr.

"Was auch immer du im Sinn hast, lass es. Ehrlich." Mehr als nur ernst schaute ich ihn nun an. Es ärgerte mich, dass ich meine Augen nicht von den seinen abwenden konnte. Doch manipulieren würde er mich wohl nicht. Oder? "Es ist zu viel passiert. Zu viel schlimmes, das zwischen uns steht. Also nein, keine Leidenschaft, keine Anziehung, kein Begehren."

Ich lächelte sie leicht an. "Du willst es nur nicht wahr haben und schiebst deine Gefühle für mich weit weg und vesuchts diese dann zu ignorieren." fasste ich zusammen.

"Meine Gefühle für DICH?" Sprach er jetzt echt davon, dass ich Gefühle für ihn hatte? "Ich muss nichts ignorieren, weil nichts da ist. Ich habe einen Freund. Einen, den ich sehr liebe." Oh Gott! Tyler - was er wohl denken würde, wenn er das hier gerade sehen würde? Und ganz egal, wie sehr ich ihn auch liebte, ich war nicht in der Lage dazu, diesen ruhigen Tanz zu beenden und mich gänzlich von dem Oberhybriden loszureißen.

"Ihr zwei passt nicht zusammen. Du und er das wird nicht klappen. " prophezeite ich ihr. "Lass es los , beende es bevor du es später bereuen wirst. "

Es war einfach unfassbar! Jetzt wollte er mir doch wirklich Tyler ausreden. "Bist du neuerdings Hellseher, oder was? Woher willst du denn das wissen? Wir lieben uns! Das ist etwas, das du nicht begreifen kannst!" teilte ich ihm eiskalt mit. Ich würde mir von so jemanden wie Klaus sicher nicht meine Beziehung vermiesen, oder mir Zweifel einreden lassen. Er hasste Tyler und er würde wohl alles tun, um ihn bei mir in einem schlechten Licht dastehen zu lassen.

"Dafür braucht man kein Hellseher sein, nur ein wenig Erfahrung ist da von nöten. " erklärte ich ihr und sah sie ernst an.

Auf seine Worte hin lachte ich nur kurz, aber laut auf. "Aus Erfahrung? Ich werde mir von dir keine Zweifel einreden lassen. Du wirst es niemals schaffen Tyler und mich auseinanderzubringen." Ich versuchte meine Stimme fest klingen zu lassen. Doch ob es mir gelang, war eine andere Frage.

"Das werden wir ja dann sehen, Süße ." ich grinste sie diabolisch an. Ich war mir ganz sicher das alles in meinem Sinne laufen würde.

"Ach freu ich mich auf dein Gesicht, wenn du nicht Recht behalten wirst." gab ich etwas frech zur Antwort. Wieder versuchte ich meinen Blick zu senken, erst recht als ich seinem Grinsen begegnete, doch erneut scheiterte ich. Zu gefangen war ich nach wie vor in seinen Augen.

Natürlich bemerkte ich die Anziehungskraft die ich auf sie ausübte . Egal wie sehr sie sich gegenmich wehrte , sie war machtlos gegen mich. "Mein Gesicht scheint dir doch so oder so zu gefallen , wie ich sehe." sagte ich ebenso frech.

Es wäre so leicht für ihn. So leicht, mich zu manipulieren. Schon die ganze Zeit über, da ich mich einfach nicht mehr von seinen Augen lösen konnte. Dennoch schien ich zu glauben, dass er nicht so weit gehen würde, mir meinen freien Willen zu rauben. Jedenfalls hatte ich keine richtige Angst mehr davor, dass er es doch  noch tun könnte. Seine Antwort fiel nicht weniger frech aus, als die meine. Wurde ich etwa sogar rot? "Red keinen Unsinn! Wenn ich an dein Gesicht denke, dann bringe ich damit nur negatives in Verbindung! Du bist halt nicht das Gesicht, an das ich denke, bevor ich einschlafe!"

"Aber dafür das Gesicht in DEINEN Träumen , meine Süße." frecht grinste ich sie an.

Laut und verächtlich lachte ich bei seinen nächsten Worten auf. "Das hättest du wohl gerne, was? Aber nein, ich muss dich da leider enttäuschen. Du kommst nicht darin vor. Höchstens als Albtraum. Tut mir leid." Ich versuchte ihn böse anzusehen. "Oder nein, warte, eigentlich tut es mir nicht leid."